Aus Stützmauer am Köbbinghauser Hammer waren Verblendungssteine herausgebrochen. Massive Anker werden in die hinter der Verblendung liegende Betonschale und den Bahndamm getrieben.
Nichts hält ewig, weiß der Volksmund, und das gilt sogar für so massive Bauwerke wie Bahndämme und Eisenbahnbrücken. Die Bahntrasse der Sauerländer Kleinbahn mitsamt den Stützmauern am Köbbinghauser Hammer wurde vor nunmehr 110 Jahren gebaut – seither sind 110 glühende Sommer und ebensoviele eisige Winter über die Anlage gegangen, sind ungezählte Züge über die Strecke gefahren. Man muss damit rechnen, dass einmal eine Schadstelle auftritt.
Trotzdem war die Aufregung bei allen Kleinbahnern groß, als sich im Winter 2022/23 Steine aus der Bruchsteinverblendung des Bahndamms nahe der Brücke am Köbbinghauser Hammer lösten und unvermittelt in den Garten des direkt angrenzenden Wohnhauses polterten. Zwar war die Standsicherheit des Bahndamms zu keinem Moment in Gefahr (Gutachten belegten das rasch), aber bleiben konnte dieser Zustand nicht.
Der Bahndamm zwischen Bahnübergang und Bahnhof Köbbinghauser Hammer gehört der Stadt Plettenberg; sie hat ihn seinerzeit der Deutschen Bundesbahn abgekauft. Vertraglich abgesichert, hat die Märkische Museumseisenbahn als Infrastrukturbetreiber die Gleisanlagen aufgebaut und befährt diese als Eisenbahn-Verkehrsunternehmen. Bei dieser Ausgangslage wurde die Sanierung der Mauer in enger Abstimmung zwischen dem Bauamt der Stadt Plettenberg und der Sauerländer Kleinbahn geplant und nun in Angriff genommen.
Das auf Hang- und Mauerstabilisierungen spezialisierte Bauunternehmen Salmen treibt in diesen Tagen Anker um Anker in die Betonschale hinter den bisherigen Verblendungssteinen. Die Anker bestehen aus einem Rundstahl, dem jeweils ein Schneidwerkzeug aufgesetzt wird. In einer Bewegungs-Mixtur aus Einhämmern, Rundschneiden und Schlagbohren werden die schweren Stahlstangen maschinell horizontal und schräg in den Bahndamm getrieben. Eine Zementinjektion bringt zusätzliche Festigkeit. Das für die Betonzubereitung erforderliche Wasser hat übrigens die Kleinbahn angeliefert: Der Kesselwagen auf der Brücke dient als Zisterne.
Für die Mitarbeiter der Firma Salmen ist unsere Bahnbaustelle kein Objekt wie alle anderen: Am Köbbinghauser Hammer ist es unglaublich eng, was nach einer sehr vorsichtigen Maschinenführung verlangt. Das Zweimann-Team arbeitet, man spürt es genau, überlegt, besonnen und hochpräzise.
Die Baustelle soll zum nächsten Fahrtag am 7. Juli abgeschlossen sein. Dann kann die Komplettstrecke der Sauerländer Kleinbahn wieder ohne jede Einschränkung befahren werden. (as)
Wer den Verein bei diesem über 50.000 € teuren Projekt unterstützen möchte, bitten wir freundlich um eine Spende auf das Konto der Märkischen Museumseisenbahn e.V.
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